21.03.11

18.03.11

Dies und das

Ich weiß noch, wie lange ich überlegt habe, was ich als Status posten sollte. Ich meine damals, als ich meinen allerersten Status in facebook schreiben wollte. Nichts kam mir wichtig und geistreich genug vor, um es auf solche Weise in die Welt zu senden. An die erste Statuszeile erinnere ich mich nicht mehr genau, ich weiß nur, dass es lange gedauert hat, bis ich mich überwinden konnte. Es war etwa so etwas wie "Hallo, ich bin jetzt auch in facebook." Mein Freund Yosef aus Israel, mein erster facebook-Freund überhaupt, hat das damals prompt und wohlwollend kommentiert, was eine gewisse Ermutigung zur Folge hatte, die bis heute anhält und sich im Laufe der Zeit sogar ausgewachsen hat.  
Ich bin deutlich lockerer geworden. Die Anspannung, dass das, was ich dort schreiben könnte, besonders geistreich, relevant oder mindestens erwähnenswert sein müsste, ist meiner neuen inneren Freiheit gewichen: "Ich kann schreiben, was ich will."
Solange es ehrlich und für mich relevant ist, ist es auch interessant für andere. Erstaunlicherweise sind es oft die banalen Dinge, an denen besonders Anteil genommen wird.

Es gibt die unterschiedlichsten Profile. Das ist wie in der freien Wildbahn. Es gibt die Mutigen, die persönliche Gedanken und Gefühle beschreiben. Es gibt die Zurückhaltenden, die hin und wieder ein unverfängliches youtube Video posten, ein Musikstück aus ihrer Jugend, oder noch davor. Es gibt die, die ab und an Fotos posten, mit Menschen oder ohne Menschen. Und dann gibt es die Schweiger. Das sind die, die ewig schweigen. Entweder liegt das daran, dass sie nur für ausgewählte Freunde posten, und ich bin nicht unter den Auserwählten. Oder es sind schlicht und einfach Spanner.
Man sieht sie hin und wieder Freundschaften bestätigen, und natürlich weiß man nicht, wie oft sie sich zum unbeobachteten Schauen einloggen. Ich habe mir angewöhnt, den Menschen entsprechend ihrer Offenenheit Einblick in meine Beiträge zu gewähren. Wer seine Pinnwand vor mir verbirgt, muss meine auch nicht sehen. Und wer nie etwas Persönliches postet, braucht auch keinen Anteil an meinen Posts zu nehmen.
Ich schreibe, was ich will. Denen, die facebook als neues Kommunikationsmittel verstehen. Nicht nur als Werbeplattform für ihr Produkt oder ihre Dienstleistung. Besonders langweilen mich die, die sich selbst als Business Inszinierung sehen.


Und dann gibt es die Freunde Sammler. Das sind die, die jedem zusagen. Die Höhe der Freundezahl scheint gleichzusetzen zu sein mit dem Streben nach Ausdruck von Potenz. Na, wem es hilft. Zum Glück ist alles möglich in facebook.

Und zum Glück gibt es die Option Ausblenden.